op-blackmark
Menü  
  Home
  Operation Blackmark
  => Prolog
  => Kapitel 1
  => Kapitel 2
  => Kapitel 3
  => Kapitel 4
  => Kapitel 5
  => Kapitel 6
  => Kapitel 7
  => Kapitel 8
  => Kapitel 9
  Kontakt
  Log-In
(c) by Green Aye
Kapitel 2

Kapitel 2

07.00 Uhr Ortszeit, Merrill, Wisconsin

 

„Ich komme heute erst spät Nachhause. Wir haben heute Nachmittag noch eine Konferenz und danach die Abschiedsfeier für Petra. Wenn was ist, ruf mich an. Essen mache ich für Acht Uhr, sei dann zuhause!“, rief Beathe Jonesen, Ryans Mutter. Wie jeden Tag trug sie eine Bluse, ein Schwarzes Jackett und lange Schwarze Stoffhosen. Seit Jahren hatte Ryan sie innerhalb der Woche nur mit Jackett und Stoffhose gesehen.

„Ich weiß nicht, ob ich dann schon da bin. Es gibt eine neue CD-ROM von Iron Maiden, die wir uns bei Katja anhören wollten. Außerdem wollte ich mir noch neue Kleidung kaufen – die Alte wird langsam zu klein.“, erinnerte er sie.

„Naja, notfalls wärm dir was auf. Ich stelle die Reste in den Kühlschrank bevor ich schlafen gehe. Viel Erfolg heute in der Schule.“ Mit diesen Worten verließ Ryans Mutter das Haus.  Nachdem dieser sich etwas Geld fürs Mittagessen eingesteckt,  seinen Schwarzen Stoffmantel übergeworfen und in der Eile noch ein Schinken-Sandwich gegessen hatte, öffnet er die blaue Haustür. Noch wusste er nicht was ihn auf der anderen Seite der Tür erwarten würde.

 

Vor dem Haus standen vier Männer und eine Frau im ersten Schnee des Winters, alle in Schwarz und bewaffnet, hinter ihnen ein schwarzer Helikopter mit der Aufschrift N1662L.

„Sind sie Ryan Jonesen?“, fragte die Frau im schwarzen Top und schwarzer Jeans.

 „Ja. Was... was ist hier los?“, stotterte er, ehrlich Überrascht. Es ist nicht so, als hätte er noch nie Agenten der Regierung gesehen – vor einem Jahr hatte die Homeland Security gedacht, wenige Häuser von der Schule entfernt würden sich Terroristen verstecken. Doch das Agenten vor seinem, besser gesagt seiner Mutter Haus standen mit einem Helikopter, dafür wollte ihm einfach keine Erklärung einfallen.

Die Frau trat auf ihn zu, zog einen Ausweis der Homeland Security und sagte: „Homeland Security. Sie müssen mit uns kommen, wir haben einige Fragen an sie.“

„Was für Fragen? Warum muss ich mitkommen?“, wollte Ryan verwirrt aber nicht eingeschüchtert wissen.

„Das darf ich ihnen nicht sagen. Steigen sie ein, dann werden sie es vielleicht erfahren.“, blockierte die Agentin.

„Was wenn ich mich weigere? Ich bin doch nicht verhaftet, oder?“

„Warum, haben sie denn etwas angestellt das die Homeland Security interessieren würde? Nein, verhaftet sind sie nicht. Aber das ist eine Frage der Nationalen Sicherheit, wir haben also das Recht sie mitzunehmen, selbst wenn sie nicht wollen. Doch lieber wäre es mir, wenn du freiwillig mitkommen würdest. Also, was ist jetzt? Steigst du ein?“

„Sieht so aus als hätte ich keine Wahl.“, sagte Ryan, mit Schicksalsergebener Stimme. Was auch immer hier los war, er würde es herausfinden. Nach einem tiefen Atemzug ging er, festen Schrittes über den Frischen Schnee auf den Heli zu, wobei er gut Sichtbare Stiefelabdrücke Hinterließ und stieg ein. Dabei Flankierten ihn die Männer in schwarz.

„Wohin bringt ihr mich?“, schrie Ryan beim starten des Helikopters, versuchend, den Lärm zu übertönen. Er sah, wie seine Abdrücke im Schnee verschwanden, abgedeckt durch den vom Helikopter aufgewirbelten Neuschnee.

„Washington D.C.“ Mehr bekam er nicht als Antwort, doch das reichte schon. Washington D.C. In all den Jahren war er noch nie dort gewesen. Überhaupt war er noch nie weiter als etwa 500 Meilen von Zuhause weg gewesen und jetzt sollte er fast 1000 Meilen weit weg fliegen? Ohne Vorbereitung?

Nach einem Kurzen Flug mit dem Helikopter stiegen sie um in einen Privat Jet. Abgesehen von einigen wenigen Anweisungen, welche die Frau ihren Kollegen gab, verlief der Flug schweigend. Ryan wusste nicht, worum es bei der ganzen Sache ging, doch egal wie sehr er auch darüber nachdachte, er kam nicht dahinter. Doch es musste etwas wichtiges sein, Wenn die Regierung dafür einen Jet zur Verfügung stellte.

Etwa Zwei Stunden Später trafen sie nach einem Weiteren Umstieg in Autos in einem Hochhaus in D.C. ein. Es war ein Glasbau, bestehend aus Einwegglas, wodurch es nicht möglich war von außen zu sehen, was innen vor sich ging. Am Eingang der Tiefgarage, in der sie ausstiegen, standen mehrere bewaffnete Männer und Frauen in Schwarzer Militärkleidung. Nach dem Aussteigen kam Doktor Elena Fischer, die Ryan richtig auf Mitte dreißig schätzte auf die Gruppe zu.

„Hallo Ryan. Es ist doch okay, wenn ich dich Ryan nenne, oder? Ich bin Doktor Elena Fischer, aber du kannst mich Elena nennen. Ich Leite die Operation. Wir haben nur einige Fragen an dich und dann kannst du auch wieder Nachhause. Vielleicht kannst du uns mit einigen Fragen helfen, die uns beschäftigen. Nichts großartiges, keine Angst.“, sagte sie, nicht wissend, das dieser Mitfühlsame und Psychologische Versuch bei Ryan nur Verärgerung auslösen würde.

„Nichts Großartiges? Sie haben mich eben durch die halbe USA geflogen und die letzten beiden Stunden war ich immer von bewaffneten Kerlen umgeben und sie wollen mir erzählen, das es nur um irgend eine Kleinigkeit ginge? Ich weiß ja nicht wieso, aber irgendwie fällt es mir verdammt schwer ihnen das zu glauben. Sie mögen in mir nur ein Teenager sehen, aber halten sie mich nicht für einen Absoluten Narren, denn das bin ich nicht. Sie wollen mir nicht sagen, worum es hier geht? Fein. Aber versuchen sie nicht mir etwas vor zu machen!“

Überrascht sah Elena ihn an. Es ist lange her, das jemand so mit ihr gesprochen hat. Die meisten Leute waren zu Höflich oder hatten zu viel Respekt vor ihr, um sie so anzufahren. Bei dem Jungen musste sie aufpassen, denn er würde jedes ihrer Worte auseinander nehmen, wenn es ihm passt.

„Wie auch immer. Folg mir.“, wies sie ihn an.

Ohne auf eine Antwort zu warten, dreht sie sich um und geht in das Gebäude. Der mittlerweile Neugierige Ryan folgte ihr schweigend bis sie in einen Raum kommen, der offensichtlich normalerweise als Pausenraum dient. In der Ecke stand eine rote Kaffeemaschine, außerdem fand man noch eine weiße Mikrowelle älterer Generation und eine neue metallische Spülmaschine.

„Setz dich.“, forderte Elena Ryan mit einem Handzeichen in Richtung eines gelben Plastikstuhls auf.

Nachdem beide saßen, fragte Elena: „Ich habe einige Fragen zum Juli 1998. Warst du damals vielleicht in dem Wald in der nähe eures alten Hauses? Hast du da eventuell irgend etwas gesehen und angefasst? Irgend etwas das nicht dahin zu gehören schien? Vielleicht einen ungewöhnlichen Gegenstand?“

„Juli 1998? Da war wirklich etwas... aber das würden sie mir sowieso nicht glauben. Das hat mir niemand geglaubt. Sie wissen es ja bestimmt, ich war damals Offiziell geistig gestört, in der Psychiatrie.“

„Oh, du würdest gar nicht wissen, was ich dir alles glauben würde.“

„Ich bin weder verrückt und gehöre auch nicht in eine Psychiatrie!“, beharrte Ryan, fest entschlossen es niemandem zu erzählen, der nicht bereit ist sich alles anzuhören.

„Okay, verstanden. Und jetzt erzähl!“, wiederholte Elena ungeduldig. Ihr Bauchgefühl verriet ihr, das es wichtig war, was der Junge sagen würde, wenn es sich auch verrückt anhörte. Allerdings hörte sich vieles Verrückt an, Außerirdische die auf dem Weg zur Erde sind ganz vorne mit dabei.

„Da war tatsächlich etwas. Ich habe mit Torben damals oft im Wald gespielt. Du weißt schon, Rollenspiele und solche Sachen. Naja, auf jedenfall... an einen Tag erinnere ich mich sehr gut – besser gesagt, ich erinnere mich daran, das ich vergessen habe, was an dem Tag passiert ist, bis ich im Wald aufgewacht bin. Und seitdem... seitdem kenne ich für einige Wörter noch Wörter in einer anderen Sprache. Wörter und Symbole. Ich weiß das sie richtig sind und das es sie gibt – aber gefunden habe ich keines davon. Es ist nicht so, als könnte ich nicht normal reden und schreiben. Es ist einfach... bei manchen Sachen weiß ich einfach noch alternativen, die es aber angeblich nicht gibt. Das habe ich mich damals nicht ausgedacht – es war einfach da. Und damals habe ich auch das einzige mal einige dieser Zeichen gesehen.“

„Was für Zeichen? Und wo hast du sie gesehen?“

„Da war irgend  etwas metallisches, das geglüht hat, obwohl es kalt war. Darauf waren diese Zeichen.“

„Was für Zeichen waren das? Und was Bedeuten sie?“, wollte Elena wissen. Aufgeregt saß sie auf ihrem Stuhl und hofft verzweifelt, sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen. Am liebsten hätte sie bereits die Antwort bevor sie die Frage gestellt hatte gehabt.

Ryan bat um Papier und Stift, worauf hin Elena einige Schubladen durchsucht, bevor sie einen Block und einige Kugelschreiber fand. Für wenige Minuten herrschte Stille im Raum. Das einzige Geräusch war das Kratzen des Stiftes auf dem Papier und das kochen der Kaffeemaschine. Von außen gelangen keine Töne in den Raum.

„Diese hier.“, sagte Ryan und zeigt ihr eine Reihe Symbole.

„Sahen sie genau so aus?“, wollte sie wissen. Aufgeregt, ohne zu wissen wieso starrt sie die Symbole an. Sie hat eines davon vor kurzem gesehen, konnte sich aber nicht genau entsinnen, ob es in den Letzten Stunden im Zusammenhang mit Operation Blackmark war oder nicht.

„Ja.“, versicherte ihr Ryan.

„Bist du dir sicher?“

„Ich habe ja gesagt. Das Bedeutet ja wohl, das ich mir sicher bin.“, erwiderte er bissig.

„Weißt du, was sie bedeuten?“

„Nicht alle. Aber es heißt vermutlich so etwas wie Dolmetscher oder Vermittler und irgend etwas über Gehirn und Maschinen.“

„Warte hier. Ich bin gleich wieder da.“, sagte Elena, nahm sich das Blatt und verließ mit ihm den Raum. Hinter sich schloss sie die Tür.

 

 

„Haben sie diese Symbole irgendwo schon einmal gesehen?“, fragte Elena Doktor Reynolds, einen 43 jährigen kräftigen Mann in weißem Laborkittel mit Haaren die wie ein Vogelnest aussehen, das bereits einige graue Strähnen aufweißt. Er war der Leiter des Wissenschaftler-Team.

„Woher haben sie die? Diese Symbole... die meisten habe ich nicht gesehen. Aber dieses eine dort.“, sagte er, und zeigte dabei auf eben jenes, das laut Ryan ‚Dolmetscher’ bedeutet. „Das habe ich schon mal gesehen. Das war ein Teil der Nachricht die wir entschlüsselt haben. Aber da das andere eine DNA ergeben hat, hielten wir es für eine Interferenz.“

„Offensichtlich lagen sie damit Falsch. Und können sie mir sagen, woher der Junge dort drinnen, dessen einzige Sorge Sex, Partys und eventuell sein Highschool Abschluss sein sollte, mir dieses Symbol aufmalen kann?“

„Ich weiß es nicht. Aber offensichtlich ist da wirklich etwas abgestürzt oder gelandet. Das ist die vermutlich sinnvollste Erklärung.“

„Und was ist damit, das er sagt, er hätte an diesem Tag eine Sprache und eine Schrift gelernt?“

„Er sagte ‚Teilweiße’. Ich vermute, es sind nur einige Wörter. Wären das nur ein paar Wörter, würde ich es auf die Fantasy eines Teenagers zurück führen. Aber... mit dem Zeichen hier und der Tatsache, das es wohl noch mehr Zeichen gibt, und er sie nach all diesen Jahren noch kennt – und so genau zeichnen kann – halte ich es durchaus für möglich, das dieses gerät ihm einige Wörter und Zeichen beigebracht hat. Offensichtlich keine ganze Sprache, aber vermutlich genug, um einen grundlegenden Kommunikation zu ermöglichen. Es könnte natürlich alles nur Zufall sein. Viele Kinder denken sich eine eigene Sprache aus – aber eine Schrift dazu halte ich für Ungewöhnlich. Nein, ich denke, er sagt die Wahrheit.“

„Wollen sie mir erzählen, das vermutlich unsere einzige Möglichkeit, mit dem was da auf uns zukomme zu kommunizieren dieser Stiefel tragende schwarzhaarige Teenager ist?“

„Ich befürchte ja.“

„Dann muss ich jetzt wohl einen, offensichtlich sehr alternativen Teenager in das vermutlich momentan größte Geheimnis der Welt einweihen.“

Mit einem Seufzen drehte sie sich um und ging wieder in den Raum zu Ryan.

 

„Kann ich jetzt gehen?“, fragte Ryan, als sie den Raum betrat.

„Ich befürchte, das kann noch einwenig dauern. Es kann gut sein, das wir noch etwas länger auf deine Hilfe angewiesen sind. Es gibt da ein Paar Sachen die ich dir jetzt erzählen werde. Aber davor musst du mir einige Unterschriften geben, und dich zur Geheimhaltung verpflichten.“ Mit diesen Worten legte sie ihm einen Stapel mit Blättern vor und gab Ryan einen Stift. „Ich bin in zehn Minuten wieder da. Willst du was Trinken?“

„Eine Cola bitte. Und könnte mir irgend jemand endlich mal sagen, worum es hier geht?“

„Unterschreib das alles, dann wirst du alles erfahren – und mit alles meine ich genau das.“

Elena ging zum Kühlschrank und nahm eine Cola, die sie Ryan gab. Anschließend verließ sie den Raum. Der zurückbleibende Ryan fing an zu lesen, doch vor lauter Juristischen Ausdrücken und komplizierten Formulierungen verstand er bald nichts mehr und entschied sich, einfach zu unterschreiben. Letzten Endes sollte er ja nur niemandem etwas erzählen, da waren dann die Juristischen Formulierungen nicht wirklich wichtig, wie er fand.









Bitte Beachtet, das der Text Geistiges Eigentum ist und bleibt. Geistiges Eigentum ist geschützt. Jede Kopie und Veröffentlichung an anderen Orten muss zuvor mit mir abgesprochen, vereinbarte Bedingungen eingehalten werden!

Operation Blackmark  
   
Heute waren schon 4 Besucher (8 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden